Gedanken zur neuen Rheingold-Studie

Habt Ihr auch schon von der neuen Studie des rheingold Institut, Köln gehört? Hier findet ihr sie, damit ihr selber nachlesen könnt: Studie als PDF oder der Link zur Seite der Identity Foundation, die die Studie in Auftrag gegeben hat.

Bei uns war das heute ganz groß in der Zeitung. Ich habe mir die Studie angesehen. Ehrlich gesagt, bin ich noch nicht ganz durch, mit den Zahlen, aber ich muss unbedingt schon etwas dazu loswerden.

Wenn es den Erwachsenen so geht – wie geht es dann erst den Kindern und Jugendlichen???

Als ich über die Studie gelesen habe, war ich doppelt schockiert! Da geht es darum, dass die Menschen sich mehr und mehr zurückziehen, ins Private, in ihr Zuhause, sich Abschotten.

Warum?
Weil sie sich hinter einen „Verdrängungsvorhang“ zurückziehen.
Weil sie nicht mehr in der Lage sind, die ganzen Krisen der letzten Jahre zu verarbeiten. Weil Corona, der Ukraine-Krieg, die Energie-Krise sich nicht mehr verarbeiten lassen.

In der Präsentation der Studie sagte Paul Kohtes von der Identity Foundation, die die Studie in Auftrag gegeben hat, dass er die Resignation, die sich in der Studie darstellt, erschütternd findet, dass ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen sei.

Und ich frage mich:

Wenn die Krisen das mit uns Erwachsenen machen – was machen sie dann erst mit unseren Kindern und Jugendlichen?

Ehrlich – unsere Kids können wir nicht 100% gegen diese Krisen abschirmen. Sie bekommen sie genauso mit – dank ihrer feinen Antennen und der digitalen Medien oft sogar mehr als uns bewusst ist. Man muss heutzutage keine Zeitung mehr lesen, um von der Bildern der Welt erreicht (und überschwemmt) zu werden.
Und?

Unsere Kinder und Jugendlichen leiden doppelt!

Sie bekommen unsere (fehlende?) Reaktion auf die Krisen noch obendrauf! Sie müssen die Krise verarbeiten (die wir Erwachsenen laut dieser Studie kaum verarbeitet bekommen) und sie müssen die Reaktion der Eltern verarbeiten –
Warum ziehen meine Eltern sich so zurück?
Warum kann ich mit niemandem über meine Ängste und Sorgen sprechen?
Was passiert da?

Der sichere Halt bricht weg – alles wird unberechenbar, alles wird anders, alles wird unsicher.

Meiner Meinung nach entsteht für die Kinder und Jugendlichen eine nicht unerhebliche kognitive Dissonanz, die es zu verarbeiten (und nicht zu verdrängen) gilt.
Wir sollten uns dringend darüber unterhalten, was das mit unseren Kids macht und wie wir ihnen helfen können!

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