Hüttentour ins Salzburger Land 2023

Anreise mit dem Nachtzug

Nach einem etwas holprigen Reisestart wegen einer kaputten Oberleitung in Herford sitzen wir nach einer tatsächlich recht ruhigen Nacht (man wird halt immer mal wieder wach)im Nightjet von Hamburg nach Insbruck. Wir haben Nürnberg mit ca. 15 Minuten Verspätung und einer Tasse Kaffee gegen 6 Uhr verlassen und fahren bei wunderschönem Sonnenschein durch herrliche Landschaft.

Das Abteil(welches wir komplett für uns gebucht haben – ein Tipp einer Reisebegegnung vom vergangenen Jahr – „Bucht Euch doch ein Familienabteil“) ist mit 3 Leuten sehr bequem. Mein Sohn und ich lieben es, mit dem Nachtzug zu fahren und auch wenn mir mit Mitte 40 nach so einer Nacht doch der eine oder andere Knochen weh tut finde ich es immer wieder spannend.

Zunächst wird man sanft schaukelnd durch die Nacht in den Schlaf gewiegt, um dann in Nürnberg einige Stunden Ruhe zum Schlafen zu haben (wären da nicht die Mitreisenden, die ab 5 Uhr in voller Lautstärke auf dem Gang geredet haben). Und diese erste Tasse Kaffee am Morgen zu genießen, während man entspannt auf sein Ziel zu rollt – einfach herrlich!

Frühstück habe ich uns von Zuhause mitgebracht. Es gibt also Rosinenbrötchen zum Kaffee

Alle weiteren Umstiege funktionieren einwandfrei, nur am Ziel in Zell am See gibt es eine kleine Verwirrung bezüglich der richtigen Seilbahn – irgendwie haben wir das Wochenende erwischt, an dem ein Teil der Bahnen schon auf Sommer umgestellt hat, aber eben noch nicht alle…

Letztlich kommen wir aber an der richtigen Station an und beschließen noch auf die Auto-Reisenden aus unserer kleinen Reisegruppe zu warten.

Während sich die anderen nähern, verlässt uns der Sonnenschein und als wir schließlich in der Seilbahn sitzen grollt der eine oder andere Donner und oben angekommen empfängt uns Regen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Hüttenwirt laufen wir dennoch los „In 30 Minuten sind wir an der Hütte – das schaffen wir!“ Und so erreichen wir etwas nass aber glücklich die Pinzgauer Hütte, auf der wir super freundlich vom Hüttenwirt in Empfang genommen werden.

Der 1. Tag klingt in lustiger Gesellschaft auf der Hütte aus, die Kinder sind irgendwo draußen zu Dritt unterwegs. Wir machen uns keine Sorgen (nur einmal kurz, als sie wirklich – und wie sich 2 Tage später rausstellt – WIRKLICH weit weg sind). 3 Reiter, 3 Schleichpferde, eine Bergwiese – ein Paradies für Kinder!

Freitag

Heute hat unser Wanderleiter (aka der Peter) spontan das Programm umgedreht und mit uns die Wanderung gemacht, die für Samstag angedacht war. Das Wetter in den Bergen hat eben am Ende immer das letzte Wort…

Gemeinsam sind wir nach dem Frühstück von der Hütte losgewandert. Der Einstieg ist eine erste kleine Herausforderung, geht es doch relativ viel nach oben, über Stock und Stein im wahrsten Sinne des Wortes. Aber Peter hat gut geplant, alle Teilnehmer im Blick und wir haben viel Zeit zum Luftholen.

Irgendwann erreichen wir eine Stelle, an der wir uns entscheiden müssen. Möchten wir hoch zum Gipfelkreuz, oder trauen wir uns das nicht zu. Gemeinsam als Gruppe entscheiden wir uns, dass wir uns aufteilen möchten. Ein Teil der Gruppe nimmt den flachen Weg direkt zur nächsten Alm, während die anderen sich mit Peter auf den Weg zum Gipfel machen. Es wird nochmal steil und der Gummibärchen-Verbrauch der Kinder steigt. Die Aussicht auf Brötchen am Gipfelkreuz und das eine oder andere Schneefeld auf dem Weg ziehen aber die Kinder besser den Berg hoch als jede Motivationsrede es könnte. Und dann ist es geschafft!

Wir werden mit einem Gipfelkreuz, einer herrlichen Aussicht, einem Brötchen und schließlich noch mit einem Regenschauer für unsere Mühe belohnt und machen uns nach kurzem Aufenthalt auf den Abstieg Richtung Alm und – wie wir schon per WhatsApp-Foto erahnen können – Bier.

Auf der Alm machen wir Pause, genießen die Sitzgelegenheiten und warten den Regen ab. Dann geht es relativ flach und gemütlich in voller Teilnehmerzahl zurück zur Hütte. Auf dem Weg begegnen uns nicht nur die obligatorischen Kühe, wir werden sogar mit ein paar Pferden samt Fohlen belohnt, die sich auf den Almwiesen tummeln dürfen – was für ein herrlicher Anblick!

Nach einem kleinen Kaiserschmarrn zur Stärkung sind die Kinder wieder auf der Wiese unterhalb der Hütte verschwunden (inzwischen geht das Gerücht, es gäbe dort Einhörner und Elfen-Hähnchen), während die Erwachsenen den Tag gesellig ausklingen lassen.

Samstag

Heute dürfen die Kinder uns nach dem Frühstück zeigen, wo sich der geheimnisvolle Wasserfall befindet, den sie auf ihren Entdeckungstouren gefunden haben. Wir starten zu einer wunderschönen kleinen Wanderung über die Wiese unterhalb der Hütte und sind nur ein ganz kleines bisschen (hüstel) überrascht (hüstelhüstel) wie weit die Kinder ihre Kreise gezogen haben.

Gleichzeitig überwiegt aber die Freude, die wir mit den Kindern teilen, eine so freie und unbeschwerte Zeit erleben zu dürfen. Freiheit, sich die Welt ein Stück weit selbst zu erobern. Freiheit, in aller Ruhe zu forschen und zu entdecken. Freiheit, Kind zu sein. Ein bisschen heile Welt erleben.

Danach machen wir uns auf den Weg in die andere Richtung. Heute ist Kinder-Tag und wir haben den Kindern Schnee versprochen. Auf dem Hosenboden rutschen sie einen Hang runter, die Hunde drehen ihre Runden (um sich selbst) und alle sind glücklich.

Als die Hosen nass sind, gehen wir noch ein Stück weiter, bis zur Kettingalm, wo wir richtig lecker Mittagessen bekommen.

Auf dem Rückweg fängt bei den Kindern die Stimmung ein wenig an zu kippen. Wir waren schon überrascht, wie lange es gut ging. Aber mit Hilfe eines kleinen Filmes auf dem iPad als wir wieder auf „unserer“ Hütte angekommen sind, lässt sich die Zeit bis zum Abendessen gut überbrücken und die Kids sind wieder friedlich.

Ein weiterer schöner Tag geht zu Ende….

Sonntag – Rückreisetag

Zack! So schnell vergeht die Zeit, wenn man sie in toller Gesellschaft und traumhafter Umgebung verbringt.

Nach dem Frühstück machen wir uns gemeinsam auf den Weg zur Seilbahn. 300 Höhenmeter sind zum Abschluss des Wochenendes nochmal die Herausforderung des Tages. Vorteil: Wir sind alle froh, ein bisschen im Auto/Bus/Zug sitzen zu „dürfen“…

Während die anderen schon die Autobahn erobern müssen wir noch auf den Zug warten. In Zell am See gibt es ein mega niedliches Café. Solltet Ihr dort mal vorbei kommen – geht rein! Hilary‘s Bakery ist direkt gegenüber vom Bahnhof und hat unglaublich leckeres Gebäck – Spezialität: Baklava!

Wir hatten noch Zeit, in Ruhe auf den See zu blicken und ein paar mal tief durchzuatmen. Dann ging es mit dem Zug nach Hause. Über Salzburg, München, Kassel, Altenbeken nach Bielefeld. – Ihr könnt Euch denken, dass wir am nächsten Tag alle müde waren. Müde, aber glücklich!

Wir bedanken uns ganz herzlichen bei dem tollen Team der
Pinzgauer Hütte und natürlich bei unseren Freunden, ohne die wir nicht halb so viel gelacht hätten! Wir freuen uns schon auf die nächste Tour mit Euch.

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